Geschichte (kurz) von Mahdia - Tor Skiffa el Kahla
Die Fatimiden unter dem Kalifen Abdallah al-Mahdi machten sie im 9. Jahrhundert zu ihrer Hauptstadt und umgaben sie mit einer Stadtmauer, die stellenweise über zehn Meter dick war. Der Landzugang zur Stadt war das heute noch existierende Tor Skiffa El Kahla, das einen etwa 40 Meter langen Durchgang besitzt und durch verschiedene Absicherungen gegen feindliche Überfälle als uneinnehmbar galt. Schon im Jahr 1087 wurde Mahdia von Schiffen aus Genua und Pisa angegriffen. Im 12. Jahrhundert entstand hier ein berüchtigtes Piratennest und Mahdia wurde von den Normannen besetzt, die ihre Expansion nach Nordafrika von Sizilien aus vorbereiteten. Am 1. Juni 1390 sticht von Genua aus eine Flotte in See mit dem Ziel, Mahdia anzugreifen.
Piratennest - Mahdia
Die Überfälle durch muslimische Piraten, die ihren Sitz in Mahdia hatten, wurden unerträglich. Nicht nur friedliche Handelsschiffe werden angegriffen und ihre Besatzungen auf den Sklavenmärkten des Maghreb verkauft sondern auch die Küsten der westlichen Länder sind vor Überfällen nicht mehr sicher. Mit der Durchführung der geplanten Strafaktion wird der Onkel des französischen Königs, Herzog Ludwig II. von Bourbon betraut. Die Genuesen stellen ihre Flotte zur Verfügung und ein vereinigtes französisches und genuesisches Herr wird nach ihrer Ankunft die Stadt belagern.
Mahdia - Festung Bordj el Kebir
Nach etwa neun Wochen musste die Belagerung allerdings abgebrochen werden, weil ein arabisches Entsatzheer aus Tunis im Anmarsch war. Bei einem Angriff der Spanier im 16. Jahrhundert wurde die Stadtmauer durchbrochen, von der heute nur noch das Tor Skiffa el Kahla, der heutzutage einzige noch erhaltene Zugang in die Altstadt übrig geblieben ist.
Sehenswürdigkeiten - Mahdia
Mahdia besitzt eine hübsche Medina (Altstadt), die rechtwinklig angelegt ist. Keine Angst- hier können Sie sich garantiert nicht verlaufen. Der Freitagsmarkt findet auf der Place Farhat Hached statt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Große Moschee, das traditionelle Webereimuseum, das Tor Skiffa El Kahla, der alte Hafen, die Festung Bordj el Kebir und den Friedhof von Mahdia. Die Stadt Mahdia bietet eine große Auswahl an Hotels, die allesamt der gehobenen Kategorie angehören (4 bis 5 Sterne) und internationale Anerkennungen für ihre architektonische Gestaltung erhalten haben.
Mahdia - Dar Hamza - Haus der Handwerker in Mahdia
Wenn am Freitag der Wochenmarkt stattfindet, verwandelt sich das Tor Skiffa El Kahla in einen Bazar, der jenen aus 1001 Nacht gleich kommt. Die alten Weberinnen, Stickerinnen und Näherinnen legen sehr schöne, traditionelle Kostüme, Seidenartikel und Vergoldetes zum Verkauf aus. Weiterhin gibt es aber auch einen interessanten Goldschmuckmarkt. Vergessen Sie nicht, dem Dar Hamza in der Rue Manoubia einen Besuch abzustatten. Das Dar Hamza ist ein Museum, in dem die Arbeiten der traditionellen Kunsthandwerker zu sehen sind.
Medina (Altstadt) von Mahdia
Medina von Mahdia - kleines Minarett der Mustapha Hamza Moschee.
Die malerische und reizvoll gelegene Medina mit ihren imposanten Festungsbauten und die herrlichen, noch nicht überlaufenen Sandstrände machen einen Besuch dieser Stadt sehr interessant. Die gewaltige Torburg Skiffa el Kahla entstand 1595 bei dem von den Osmanen durchgeführten Wiederaufbau Mahdias nach der Zerstörung durch die Spanier auf den Fundamenten des 12. Jahrhunderts. Als seinerzeit einziger Landzugang der Stadt war sie dank ihrer bis 10,80 Meter starken Mauern und des 40 Meter langen Torweges uneinnehmbar.
Place du Caire
Jenseits des Tores beginnt die überschaubare Medina, die vor allem im Bereich der Souks recht malerisch wirkt, an den Rändern aber z. T. schon dem Verfall preigegeben ist. Den Hauptweg bildet die Rue Obeid Allah, die die Medina praktisch teilt und von der aus die Gassen zur rechten und linken Seite abzweigen. Anders als in den meisten Medinas von Tunesien ist die Aufteilung der Straßen und Gassen in Mahdia- sie sind rechtwinklig angelegt. Aus dem 10. und 11. Jahrhundert sind noch einige Gebäude in der Medina erhalten. Ein guter Platz mitten in der Medina von Mahdia ist der "Place du Caire" mit einem schönen Café, wo man sich herrlich entspannen kann. Betrachten Sie das bunte Treiben in der Medina bei einem Thé à la menthe. Sie sitzen im Schatten einiger alter Bäume und hören die Vögel zwitschern- was will man mehr?