1) Geographische Lage
China liegt im ostasiatischen Raum. Insgesamt grenzt China an 14 Staaten, kein anderes Land hat so viele direkte Nachbarstaaten. Von Norden, im Uhrzeigersinn grenzen die Mongolei, Russland, Nordkorea, Vietnam, Laos, Myanmar – das frühere Burma, Bhutan, Nepal, Indien, Pakistan, Afghanistan, Tadschikistan, Kirgistan und Kasachstan an China.
Viele dieser angrenzenden Länder sind durch natürliche Grenzen gegliedert. Vom Osten Richtung Südosten sind dies, das Gelbe Meer, das Ostchinesische Meer und das Südchinesische Meer, durch Bergmassive, in den Süden der Himalaja, im Westen der Tinan Shan und dann noch im Norden durch die Wüste Gobi.
Festlandchina hat eine Fläche von 9,5 Mio. km² und ist somit etwa so groß wie USA oder ganz Europa bis zum Uralgebirge, das heißt 27-mal so groß wie Deutschland.
Das Land ist in 22 Provinzen aufgeteilt. Davon machen die größten 3 Provinzen 45 % der Staatsfläche aus: Xinjiang und Tibet im Westen sowie die Innere Mongolei im Norden. Allerdings sind diese Gebiete mit einem Anteil von 4 % an der Bevölkerung der Volksrepublik sehr dünn besiedelt.
China zählt zu den Ländern der Welt, die reich an Flüssen sind. Es gibt in China 1500 Flüsse. Die meisten chinesischen Flüsse fließen aufgrund der Geländeverhältnisse ostwärts bzw. südwärts in die Meere. Die Gesamtfläche der Einzugsgebiete der Flüsse macht zwei Drittel des Landes aus. Die meisten Flüsse münden in den Pazifischen Ozean und wenige in den Indischen Ozean.
2) Geofaktoren und Raumgliederung
China lässt sich grob in 2 Bereiche einteilen, mit denen die Natur die Nutzmöglichkeit für Menschen beeinflusst. Das Klima und das Relief sind die zwei entscheidenen Faktoren, die beide dazu führen, dass lediglich die Osthälfte von China in größerem Umfang agrarisch genutzt werden kann.
2.1) Relief:
Vom Relief her ist China eindeutig von Gebirgen geprägt, denn die Gebirgsmassive sind es, die den Raum gliedern. Mehr als die Hälfte der Fläche liegt über 1000 Meter hoch. In niedriger Höhenlage befinden sich die fruchtbareren Gebiete und die Fläche des Berglands machen über 2/3 der Landesfläche aus. Weltweit befinden sich 7 von 12 Bergen mit jeweils einer Höhe von 8000m in China. Geographisch ist China keine Einheit. Die chinesische Großlandschaft erscheint wie eine riesige Treppe, die von den Gebirgen Zentralasiens im Norden nach Osten zum Meer hin steil abfällt.
Erste Stufe:
Das Hochland von Tibet (Qinghai – Tibet – Plateau)
Das Qinghai – Tibet - Plateau ist das höchstgelegene Plateau der Erde mit 4000m – 5000m Höhe, deswegen wird es auch "Dach der Welt" genannt. Mit seiner Fläche von 2,5 Millionen km² macht es ein Viertel der gesamten Landfläche Chinas aus. Das Hochland wird von folgenden Gebirgszügen eingerahmt:
Norden: Kulun – Gebirge:
2500km lang
Erstreckt sich von Westen nach Nordwesten
5000m – 7000m über Meeresspiegel
Hauptgipfel: 7723m
Qilian – Gebirge:
nordöstlicher Rand des Qinghai-Tibet - Plateaus
4000 m über Meeresspiegel
Hauptgipfel: 5547m
Osten: Hengduan – Gebirge: südöstlich Qingahi – Tibet – Plateaus
2000m – 6000m über Meeresspiegel
Hauptgipfel: 5596m
Süden:
Himalaja – Gebirge:
2400km lang
Grenzgebiet zwischen China, Indien und Nepal
6000m über dem Meeresspiegel (höchstes Gebirge der Welt!)
Hauptgipfel: 8848,13m (höchster Gipfel der Welt - Mount Everest!)
Westen: Karakorum – Gebirge:
Zweite Stufe:
Plateaus und Becken
Diese zweite Stufe schließt sich im Norden und Osten an und ist 1000m – 2000m hoch. Sie besteht vom Nordwesten nach Südosten aus dem:
Tarim – Becken, welches mit 530000km² das größte Chinas ist. Es liegt 800m – 1300m über dem Meeresspiegel und birgt große Wüstenlandschaften (im Zentrum des Beckens liegt die Taklamakan-Wüste und ist die größte Chinas).
Aus dem Junggar – Becken, welches mit 380000km² das zweitgrößte Chinas ist und 500m – 1000m über dem Meeresspiegel liegt.
Dann folgt das Plateau der Inneren Mongolei. Es liegt in Nordchina und befindet sich 1000m-2000m über dem Meeresspiegel. Mit einer Fläche von 1 Million km² ist es das zweitgrößte Hochland Chinas.
Das Lößplateau ist etwa 400000km² groß und zwischen 1000m – 2000m über dem Meer gelegen. Es ist das drittgrößte Chinas und besitzt die größte zusammenhängende Lößflache der Erde.
Es geht weiter mit dem Roten Becken von Sichuan, welches 400m – 500m über dem Meeresspiegel liegt und da die Felsen und Erde im Becken purpurrot sind, wird es auch als "Purpurnes Becken" bezeichnet.Es folgt das Yünnan – Guizhou – Plateau. Es ist das kleinste der Plateaus und der größte Teil der Provinz Guizhou. Es befindet sich auf einer Höhe von 1000m – 2000m über dem Meeresspiegel und fällt von Nordwesten nach Südosten Stufe für Stufe ab.
Dritte Stufe:
Hügelländer und Ebenen
Die ans Meer grenzende Ebene zerfällt in tief gelegene Ebenen im Norden und Hügelländer im Süden. Von Norden nach Süden gehen die Mandschurische Ebene (auch Nordostchinesische Ebene), die Nordchinesische Ebene und die Ebene am Mittel- und Unterlauf des Jangtsekiang ineinander über.
Mandschurische Ebene: 350000km² (größte Ebene Chinas!)
> als 200m über Meeresspiegel
fruchtbarer schwarzer Boden
Nordchinesische Ebene: 300000km²
> als 50m über Meeresspiegel
fruchtbarer Boden und dicke Erdschicht
Ebene am Jangtse: 200000km²
> als 50m über Meeresspiegel
zahlreiche Flüsse und Seen ("Heimat des Reises und Fisches")
Vierte Stufe:
Das Schelf – Gebiet mit den Inseln
China zählt über 5000 große und kleine Inseln deren Gesamtfläche 80000km² beträgt. Die größte chinesische Insel ist die Insel Taiwan mit einer Fläche von 36000km². Das Innere der Insel wird vom fast 4000m hohen Taiwan – Gebirge eingenommen. Die Hainan – Insel im südchinesischen Meer ist die zweit größte mit 32200km². Im Norden herrscht Flachland, im Süden folgt Sandsteinplateau, im Osten subtropischer Regenwald und tropischer Monsunregenwald und im Westen besitzt die Insel eine Savanne.
2.2) Klima(zonen)
Aufgrund Chinas Größe gibt es deutliche regionale Klimaunterschiede. Das ganze Land ist in Provinzen eingeteilt, die zum Teil aus den vor Jahrtausenden entstandenen Einzelstaaten hervorgingen.