Chinas außergewöhnliche und reichhaltige Tierwelt!
Ungefähr zehn Prozent des gesamten Artenbestandes der Welt findest du in China, davon sind ca. 100 Arten zu den ältesten zu rechnen, wie der Stumpfnasenaffe, der Südchinesische Tiger, der China-Alligator oder der Rotkammkranich, welcher in Ostasien als Symbol für Langlebigkeit betrachtet wird. Der Kleine und der Große Panda, die sich ausschließlich von Bambus ernähren, leben einzig nur noch in den Bambuswäldern von Sichuan und zählen damit zu den seltensten und gefährdetsten Tierarten der Welt. In Tibet leben die Yaks und die Takins (Verwandter des Moschusochsen), im Westen und Nordosten, die eher dünn besiedelt sind, der China-Alligator, der Chinesische Flussdelfin oder der Chinesische Riesensalamander. Der Norden Chinas bildet den Lebensraum für Hirsche, Elche und Biber, die Tropenwälder im Süden sind die Heimat der bunten Kleideraffen, der Asiatischen Elefanten oder der seltenen Indochina-Tiger. Auch in der Luft kannst du dich von der Artenvielfalt Chinas überzeugen. Neben den zahlreichen Zugvögeln leben hier die Mandschurendrommel und der Mandschurenkranich, der Seidenreiher, der Goldfasan und der Wanderfalke.
In den Nadel- und Laubwäldern des Nordens leben Elche und Rentiere neben Amurleoparden und Sibirischen Tigern. Letzterer ist mit 1,40-2,80 m Länge und 80-110 cm Höhe die größte und gleichzeitig die am stärksten bedrohte Großkatzenart. Zu seiner Nahrung gehören neben Wildschweinen auch Hirsch und andere größere Säugetiere. Neben wenigen Individuen in China gibt es auch einzelne Tiere in Nordkorea. Die größte Verbreitung hat die auch als Amur-Tiger bezeichnete Großkatze in dem Amur-Ussuri Gebiet in Ostsibirien.
Die meisten Tierarten wird man jedoch in den tropischen Regenwäldern finden. Dazu gehören Spitzhörnchen, Tibetkatzen, Leoparden, Muntjaks und Affen. Schwarze Muntjaks sind die seltensten Hirsche Chinas und sind etwa 100 cm lang und 55 cm hoch. Charakteristisch sind die verlängerten und gebogenen Eckzähne im Oberkiefer.
In der Provinz Xinjiang lebt das Przewalski-Pferd, welches nach seinem Entdecker Oberst Nikolai Michailowitch Przewalski benannt ist. Es ist das einzige noch lebende echte Wildpferd, welches wahrscheinlich eines der Urahnen unserer heutigen Pferde ist. Es unterscheidet sich sowohl vom äußeren wie auch vom inneren Körperbau von den heutigen Hauspferden. Das Przewalski-Pferd hat einen gedrungenen Körperbau mit einem dicken Hals und kurzen Beinen sowie einen Brustwirbel mehr.
Ganz andere Arten von Säugern leben in den Steppen Chinas. Hier gibt es kleinere Säugetiere wie Hasen, Mauswiesel, Füchse und Luchse, aber auch Großsäuger wie Schwarzbären, Hirsche, Steinböcke, Wölfe und auch Kamele.
Im Tibet lebt das Yak, welches das wohl wichtigste Nutztier ist. Er ist nicht nur ein Zug- und Schlachttier, sondern dient auch als Milch- und Wolllieferant. Der getrocknete Kot findet als Brennmaterial Verwendung.
Der Kiang-Esel und die Orongo-Antilope leben in der Himalaya-Region. Andere in den Gebirgen lebenden Tiere sind typisch chinesische Tierarten wie der Bambus-, Katzen- und der Kragenbär, der Nebelparder, der Serau, der Takin (ein Gnuziege) und der Stumpfnasenaffe. Seraus sind etwa 90 cm hohe, grau-schwarze Bergziegen mit einer dichten Mähne, die im Gebirge in Höhen bis 2700 m leben.
Sehr selten sind Schneeleoparden, Zobel, Moschusochsen und der Große Panda. Letzterer ist vom Aussterben bedroht. Grund dafür ist hauptsächlich das Schwinden seines Lebensraumes - und mit dem Abholzen vom Bambus versiegt auch seine einzige Nahrungsquelle.
Diese Hanumanaffen gehören zur Gattung der Hanuman-Languren (Semnopithecus) innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). Sie sind Kulturfolger und gelten in Indien als heilig. Ihren Namen erhielten sie nach Hanuman - einem indischen Gott in Affengestalt.
Die Tiere erreichen eine Länge von zwischen 40 bis 80 cm, mit einem bis zu 110 cm langen Schwanz. Ihr Gewicht liegt etwas unter 25 kg. Das Fell der Tiere ist auf der Oberseite grau gefärbt, während die Unterseite weißlich oder orangegelb ist.
Ihr haarloses Gesicht ist schwarz oder violett und beeindruckt durch seine ausgeprägten Überaugenwülste. Ihre Nahrung besteht aus Pflanzen und Insekten. Die Weibchen bringen alle zwei Jahre ein Junges zur Welt.
In manchen Städten sind sie fast zu einer Plage geworden, werden aber dennoch von den Menschen gefüttert.
Blauschafe (Pseudois nayaur) gehören trotz ihres Namens nicht zu den Schafen, sondern eher zu den Ziegenartigen. Gemeinsam mit den Zwergblauschafen bilden sie die Gattung (Blauschafe = Pseudois).
Die Tiere werden zwischen 120 bis 170 cm lang und einer Schulterhöhe von 75 bis 90 cm – mit einem 10 bis 20 cm langen Schwanz. Ihr Gewicht schwankt zwischen 40 bis 80 kg, wobei die Männchen schwerer als die Weibchen sind.
Die Hörner der Männchen erreichen eine Länge von über 80 cm, die der Weibchen sind dagegen nur 20 cm lang. Die Tiere leben in der Himalaya-Region sowie in einer Reihe von Gebirgsketten von Tibet, Xinjiangs und der Inneren Mongolei.
Ihr Lebensraum liegt vorwiegend in Höhen zwischen 3.000 bis 6.000 m. Ihre Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern, Moosen und anderen Pflanzenteilen. Nach einer Tragzeit von rund 160 Tagen bringen die Weibchen meist nur ein Junges zur Welt - seltener auch zwei. Die Lebenserwartung beträgt in Freiheit 12 bis 15 Jahre. Zu den gefährlichsten Feinden gehört der Schneeleopard, der den gleichen Lebensraum wie das Blauschaf bewohnt.
Pfeifhasen sehen unseren bekannten Feldhasen nur wenig ähnlich, früher wurden sie sogar als Nagetiere angesehen. Von der Gattung der Pfeifhasen (Ochotona) existieren rund 30 Arten. Das Tier wird im Mittel 20 cm lang - mit einer Streubreite von 15 bis etwa 25 cm. Ihr Gewicht kann ca. 200 g erreichen. Die Tiere kommen außer in Asien u.a. auch in Amerika vor. Die Tiere haben ihren Namen von den hohen Pfeiftönen, mit denen sie sich bei Gefahr gegenseitig warnen. Die Nahrung der Tiere, die man in Höhen bis fast 6.0000 m finden kann, besteht aus Gräsern, Kräutern oder Pflanzenstängeln. Pro Jahr wirft das Weibchen zwei- / dreimal bis zu 12 Junge.